Dr. Stefan Bültmann Facharzt für Augenheilkunde

Erkrankungen der Makula


Die Makula (Macula) ist der anatomische Begriff für den Bereich der Netzhaut, mit dem wir scharf Sehen und z.B. Lesen. Im Deutschen wird sie auch als "gelber Fleck" bezeichnet, da sich hier bei der lichtmikroskopischen betrachtung durch gelbe Pigmente (Lutein und andere) ein gelber Reflex zeigt. Der Fixierpunkt des gesunden Auges liegt in der "Sehgrube" eine kleinen zentralen Senke der Makula, der Fovea centralis. Diese Stelle benutzen wir, wenn wir auf einen Punkt schauen.

Sagen Sie bitte nicht "Ich habe Makula" - das ist wie "Ich habe Rücken"!


Wenn etwas normal war und degeneriert, also einem Verschleiß oder einem Alterungsprozess unterliegt, sprechen wir von einer Degneration (z.B. Bandscheibendegneration). Wenn etwas von Beginn an nicht ideal angelegt ist von einer sogenannten "Dsytrophie". Wenn ein Fleck wie der gelbe Fleck also ein "Makel" ist und sich verändert, haben wir es mit einer Makula-Degeneration zu tun. Wenn er von Geburt an anders ist, mit einer Makula-Dystrophie.


Bei der alterskorrelierten Makuladegneration (AMD) kommt es durch Veränderungen in der Pigmentschicht unter der Netzhaut zu einem Schaden, der auf die Makula-Zone in der Netzhuatmitte begrenzt bleibt. Das erklärt, warum man an einer AMD alleine nie erblinden kann (also nie im Dunkeln stehen) anders als z.B. bei einem Glaukom (grüner Star). Daher ist der Begriff "Altersblindheit" irreführend und verstärkt unnötig die Ängste der Betroffenen. Richtig ist, daß in manchen Fällen die Sehschärfe, also das Sehvermögen für Details, so nachlässt, dass eine "Erblindung im Sinne des Gesetzes" vorliegen kann.


Exkurs: eine "stärkere Brille" hilft da nicht - technisch sei mal dahingestellt, was denn eine "stärkere Brille" überhaupt sein sollte. In der optischen Rehabilitation und Versorgung von Sehbehinderten arbeiten wir mit vergrößernden Hilfsmitteln. Ein schlechtes Fernsehbild lässt sich am besten durch Annäherung (halber Abstand - doppelte Bildgröße) verbessern. Vorsicht also bei Optikern und Heilpraktikern, die mit speziellen Brillen und Gläsern werben. Diese Protagnoisten sind in Fachkreisen meist bekannt wie ein bunter Hund. Die Heidelberger Universitäts Augenklinik hat eine der beiden größten Sehbehinderten-Ambulanzen Deutschlands und jahrzehntelange Erfahrung bei der Versorgung mit optischen und opto-elektronischen Hilfsmitteln.


Dazu drei Beispiele anhand einer Autofluoreszenz-Laser-Aufnahme. Alle drei Patienten haben eine Sehschärfe (Visus) von 0,5 (fälschlicherweise oft im Jargon als "50%" bezeichnet). Das bedeutet, daß alle drei 2 Punkte erst als 2 Punkte sehen, wenn diese 2 Winkelminuten voneinander entfernt sind (oder erst wenn sie halb so weit von einem Objekt sind wie ein Augengesunder mit einem Visus von 1,0).

Wir sehen, daß eine vergleichbare Sehschärfe (mit bester Korrektur also "optimaler Brille") unterschiedliche Ursachen haben kann und unterschiedliche Geschichten dahinterstecken.

Normale gesunde Makula.


Die Ursache für die geminderte Sehschärfe liegt an einer Linsentrübung (grauer Star).

Das Licht, das von der Brille korrigiert auf die Makula fallen soll, wird in der trüben Augenlinse gestreut und gefiltert. Eine neue Brille hilft nicht.


Hier hilft eine KataraKt-Operation.

Trockene Makula-Degeneration.


Selbst mit ideal klarer Augenlinse und optimaler Brille lässt sich keine bessere Sehfunktion erreichen.


Das Licht fällt scharf auf die orange umrandete Zone der Makula, in der keine Sehzellen mehr sind.

Makula-Dystrophie


Die  Veränderung der Makula beruht auf einer Musterdystrophie, einer gutartigen und schon lange bestehenden Veränderung, die genetisch erklärt ist und beide Augen betrifft.

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